I-Talk: Wie bedrohlich ist der Fachkräftemangel für die SHK-Branche?
Anfang Februar haben sich die Administratoren Sven Kittner und Florian Leupelt auf den Weg nach Berlin gemacht, um mit SHK-TV und Installateur TV die erste Folge des neuen Formats I-Talk zu produzieren.
Der Fokus des ersten I-Talks lag auf dem Thema Nummer 1 des Handwerks: Fachkräftemangel. Ein Thema, das uns bereits jahrelang betrifft und das jetzt endlich eine Bühne bekommt. Moderiert wurde die Sendung von Dr. Thomas Burska-Erler.
I-Talk zum Thema „Fachkräfte-Mangel als Bedrohung der SHK-Branche“
Die Gäste des ersten I-Talk
Zu den Gästen des I-Talks durften sich der Geschäftsführer der Innung Berlin Andreas Koch-Martin, der Instagrammer und Geschäftsführer eines SHK-Unternehmens Kristijan Cacic, Obermeister der Innung Berlin Andreas Schuh und Administrator der Online-Community Heizungsbauer aus Leidenschaft Florian Leupelt nennen.
I-Talk im Kompetenzzentrum der Innung Berlin
Das Studio wurde im Kompetenzzentrum der Innung Berlin aufgebaut und bot einen perfekten Hintergrund für das Thema. Die Diskussion in der Runde war sehr anspruchsvoll aufgrund der Komplexität der Thematik, welche die Vertreter der Innung durchaus erkannten. Dennoch stellten sich die vielen Bemühungen, die Jugend für das Handwerk zu begeistern, als schwierig dar.
Leider sind aktuell die Abbrecherquoten im Handwerk extrem hoch. Dies stellt ein großes Problem für die Betriebe dar. Zudem kommt noch, dass nach der Ausbildung die Abwanderrate in die Industrie weiter steigt.
Dem könnten bessere Löhne, geregelte Arbeitszeiten und soziale Zuwendungen von Seiten der Arbeitgeber entgegenwirken.
Zwar engagieren sich mittlerweile viele Betriebe für ihre Angestellten und Azubis, aber das kommt laut Florian Leupelt viel zu spät.
Das SHK-Handwerk braucht eine Image-Aufwertung
Das SHK-Handwerk wurde jahrzehntelang unter dem Slogan Gas/Wasser/Sch**** abgestempelt, so drückte es Kristijan Cacic aus. Dieses Image müssen wir unbedingt wieder gerade rücken.
Das Handwerk muss interessant nach außen werden und sich wieder lohnen. Zu dieser Einsicht ist die Innung und Handwerkskammer ebenfalls gekommen und versucht, in Koorperation mit den Betrieben, das Problem an der Wurzel zu packen.
Instagrammer Kristijan Cacic aus Berlin hat mit dem Hashtag #LustaufHandwerk gerade bei jungen Leuten eine Welle ins Leben gerufen, womit sich Handwerker auf Instagram durch begeisternde Beiträge aus ihrem Arbeitsalltag präsentieren können. Mittlerweile gibt es bereits über 8.000 Beiträge unter dem Hashtag #LustaufHandwerk, Tendenz steigend.
Ein Blick in die Zukunft
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass sich die Problematik des Fachkräftemangels noch über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinziehen kann. Dennoch sollten wir optimistisch sein, dass sich durch das Engagement einzelner Handwerker, Betriebe, Communities und Innungen das Image der SHK-Branche aufbessern lässt. Ein gutes Beispiel dafür sind z.B. die Jungheizer, eine Initiative in Süddeutschland zur Nachwuchsförderung. Durch Social Media Aktivisten wie Heizungsbauer aus Leidenschaft oder Kristijan Cacic bekommt das Handwerk einen Zugang zur Online-Welt und eröffnet somit neue Chancen, das Handwerk attraktiv zu machen.